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Rotes Kreuz und WHO fordern würdevolle Bestattungen

Das Rote Kreuz und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben die Behörden in Katastrophen- und Konfliktgebieten zu einem bedachten Umgang mit den Toten aufgerufen. Überstürzte Massenbestattungen seien in den meisten Fällen nicht nötig.

In Marokko und in Libyen sind infolge von Naturkatastrophen in den letzten Tagen tausende Menschen gestorben. Die Bestattung der Leichen stellt die Behörden vor grosse Herausforderungen. Laut dem Roten Kreuz (IKRK) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kommt es dabei zu überstürzten Massenbestattungen und -verbrennungen, die schädlich für die Bevölkerung sind. «Auch wenn lokale Behörden und Gemeinschaften unter riesigem Druck stehen, die Toten schnell zu beerdigen, kann ein falscher Umgang mit den Leichen zu sozialen und juristischen Problemen führen», sagte der Leiter der Forensik-Einheit beim Roten Kreuz, Pierre Guyomarch. Es sei sehr wichtig, die Würde der Verstorbenen zu achten und den Angehörigen einen angemessenen Abschied zu ermöglichen. Oft gebe es eine unbegründete Angst, dass die Toten ein gesundheitliches Risiko darstellten. Beerdigungen sollen es laut Guyomarch ermöglichen, den Bestattungsort jeder Leiche zu dokumentieren. Verbrennungen sollten nicht stattfinden, bevor der Leichnam identifiziert wurde. Das Rote Kreuz und die WHO unterstützten Gemeinschaften und Behörden mit der Organisation von Begräbnissen, wie in Libyen, wo sie Leichensäcke zur Verfügung stellten.

Quelle: www.ref.ch, 15. September 2023