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Fokus 08/2023

Thun-Strättligen: 3 Jahre Mahnwache für Menschen auf der Flucht

Im September 2020 brannte das Lager Moria auf Lesbos nieder, zwang Tausende von Menschen aus dem Lager zu fliehen und ohne Nahrung und Schutz in Wäldern oder am Strassenrand auszuharren. Eine Gruppe von rund 30 Personen hat sich noch im selben Monat als «MahnWache Thun» zusammengeschlossen und sich in den folgenden drei Jahren für Menschen auf der Flucht eingesetzt. Am bekanntesten wurde die MahnWache auf der Thuner Mühlebrücke.

In der Nacht vom 8. auf den 9. September 2020 brannte das Lager Moria auf Lesbos nieder, zwang Tausende von Menschen aus dem Lager zu fliehen und ohne Nahrung und Schutz in Wäldern oder am Strassenrand auszuharren. Ein schmerzvolles Ereignis, das für uns zum Anlass wurde genauer hinzuschauen, nachzufragen und aktiv zu werden. Eine Gruppe von ca. 30 Personen hat sich noch im selben Monat als «MahnWache Thun» zusammengeschlossen und hat sich in den folgenden drei Jahren auf unterschiedliche Art und Weise politisch für Menschen auf der Flucht eingesetzt. Am bekanntesten wurde unsere «MahnWache auf der Brücke», bei der mittwochs von 17–18 Uhr jeweils 3-8 Personen schweigend mit Kerzen und Plakaten auf der Mühlebrücke standen, um auf die Flüchtlingsthematik mitten in Europa hinzuweisen, Unterschriften für Petitionen oder Geld zu sammeln. In drei aufeinander folgenden Jahren hat sich die Gruppe zusätzlich jeweils am Flüchtlingswochenende bei der schweizweiten Aktion «Beim Namen nennen» beteiligt, Materialsammlungen durchgeführt und vielfältige kulturelle und politische Aktivitäten organisiert.

Mit der Beendigung des Dienstverhältnisses der zuständigen Pfarrerin Uta Ungerer auf Jahresende werden im Moment keine regelmässigen Mahnwachen auf der Brücke mehr durchgeführt. Mitglieder der Gruppe werden sich aber weiterhin in einzelnen Projekten für das Flüchtlingsthema engagieren. Pfarrerin Renate Häni Wysser, Kirchgemeinde Thun-Strättligen, (Tel. 079 422 41 61), stellt sich für die Übergangszeit als Ansprechperson zur Verfügung, bis hoffentlich bald wieder eine Pfarrperson angestellt werden kann, die sich gemeinsam mit Freiwilligen der wichtigen Flüchtlingsthematik annimmt und Projekte startet, um Menschen auf der Flucht eine Stimme zu geben.

Danke allen Aktiven und allen Interessierten für das eindrückliche gemeinsame Engagement.
Pfrn. Uta Ungerer

Quellen: reformiert Oktober 2023, Foto: KG Thun-Strättligen, Redaktion: Stephanie Keller