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Brot für alle fasst keine Parolen zu Agrarinitiativen

Das Hilfswerk Brot für alle hat sich weder für noch gegen die Pestizid- sowie die Trinkwasserinitiative ausgesprochen. Dennoch hält es eine der beiden Vorlagen für sinnvoller.

«Es steht ausser Frage, dass synthetische Pestizide gefährlich sind und eine Bedrohung für die menschliche Gesundheit und die Umwelt darstellen», schreibt Brot für alle (Bfa) in einer Medienmitteilung vom 10. Mai. Zwar würden die Initiativen, die am 13. Juni zur Abstimmung kommen, in die richtige Richtung gehen. Doch für Bfa gibt es genügend kritische Punkte, um die Vorlagen nicht vollumfänglich zu befürworten. Besondere Vorbehalte hat das reformierte Hilfswerk gegen die Initiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung». Diese verlangt, dass der Bund seine Direktzahlungen nur noch an diejenigen Landwirtschaftsbetriebe ausbezahlt, die keine Pestizide verwenden. Verboten wären zudem Beiträge an Betriebe, die ihren Tierbestand nicht an der Menge des vor Ort produzierten Futters ausrichten oder Antibiotika prophylaktisch beziehungsweise regelmässig einsetzen. «Leider nimmt die Initiative damit nur die Schweizer Bäuerinnen und Bauern in die Pflicht. Hobbygärtnerinnen, Forstbetreiber oder die SBB dürfen weiterhin Pestizide spritzen», schreibt Bfa dazu.


Importe nicht betroffen

Auch seien Agrarimporte bei einer allfälligen Umsetzung von diesen Verboten nicht betroffen. Somit müsste damit gerechnet werden, dass noch schädlichere Produkte aus dem Ausland importiert würden. Als besser beurteilt Bfa die Initiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide». Diese verlangt ein Verbot von synthetischen Pestiziden in allen Bereichen und auch für Importware. Bfa schätze diese Initiative als konsequenter und kohärenter ein: Sie schlage eine klare Regelung vor, die für alle gilt und keinen Unterschied zwischen einheimischen und importierten Lebensmitteln macht. Bei der Umsetzung der Initiative brauche es allerdings dringend Begleitmassnahmen. Die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit müsste zum Beispiel kleinere Produzentinnen in der Umstellung auf eine pestizidfreie Produktion für den Schweizer Markt unterstützen, dort, wo diese das wünschen.

Quelle: www.ref.ch, 10. Mai 2021