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Amsoldingen: Bauprojekt bei der Kirche wird erschwert

Die Bauherrschaft wartet nach bald einem Jahr noch immer auf die Bewilligung für den Um- und Ausbau eines Zweifamilienhauses in Amsoldingen.

«Das Baubewilligungsverfahren ist eine Katastrophe», sagt Ruth Jaberg aus Schwarzenegg zum geplanten Um- und Ausbau ihres Zweifamilienhauses «Bir Chilche» in Amsoldingen an der Chorherrengasse 5. Das Baugesuch für ihr Vorhaben, das auch eine wärmetechnische Sanierung des gut 60-jährigen Gebäudes vorsieht, reichten Ruth und Ueli Jaberg im Februar 2022 ein. Die Gemeinde habe ihnen danach mittels «Paragrafenreiterei das Leben schwer gemacht», beklagt sich die Bauherrin unter Verweis auf eine Reihe Ausnahmebewilligungen, die sie hätten stellen müssen, um das Gebäude, das derzeit leer steht, wieder bewohnbar zu machen und die Wohnungen darin vermieten zu können. Obwohl niemand Einspruch erhob, wartet Ruth Jaberg daher noch immer auf die Baubewilligung vom Regierungsstatthalteramt.

«Die Kirchgemeinde war sehr kooperativ»

Ganz anders sei das verlaufen bei der Neuerschliessung des 2019 vom Vater geerbten Grundstücks. «Die Kirchgemeinde war sehr kooperativ», lobt Ruth Jaberg. Nach der Anfrage im Sommer zur Abtretung von 40 Quadratmetern Land von ihrer unüberbauten Parzelle «Bir Chilche» an die Eigentümer des Nachbargrundstücks gab dem nun eine ausserordentliche Kirchenversammlung kürzlich ihre Zustimmung. Eigene Baupläne hegt die Kirchgemeinde nicht auf dem Areal, das eingezont ist. Jedoch lässt sich dieses nun mit der gemeinsamen Erschliessung im Bedarfsfall besser verkaufen.

Zieht die Verwaltung um?

«Die Erschliessung war nie ein Problem», erklärt Stefan Gyger, Gemeindepräsident von Amsoldingen, auf Anfrage zur Sachlage. Die Gemeinde habe vielmehr «ästhetische Fragen» beim Bauvorhaben in der Nähe der historischen Kirche beanstandet, betont Gyger. Wie der Präsident weiter ausführt, werde auch das Baureglement überarbeitet bei der laufenden Ortsplanungsrevision. Diese gestaltet sich zeitaufwendiger und wurde einst lanciert zur Umzonung der gemeindeeigenen Parzellen mit dem Schul- und Gemeindehaus zwecks Verkauf zur Finanzierung des Umbaus des Mehrzweckgebäudes. Wie Gyger anmerkt, wird als zweite Option derzeit geprüft, die Verwaltung statt der Schule dorthin umzusiedeln – im Zuge der Sanierung.

Quelle: Thuner Tagblatt, 30.01.2023, Andreas Tschopp